Die Politik braucht mehr Mut

von Redaktion

Die neue Angst-Studie

Angst sei ein schlechter Ratgeber, heißt es. Doch Ängste ignorieren, kleinreden, auslachen ist zumindest in der Politik noch viel schlimmer. Deshalb gilt: Nehmt die neue Angst-Studie über die Sorgen der Deutschen ernst! Steigende Lebenshaltungskosten, Überforderung durch den Zuzug Asylsuchender und die explodierenden Wohnkosten erschrecken die Bürger am meisten. Dagegen hilft kein „Habt euch nicht so“-Reflex, keine Beschwichtigung, kein Verweis auf Weltoffenheit – denn die Angst-Studie gibt eine parteipolitisch ungefärbte Diagnose aus der Mitte der Gesellschaft.

In der Studie steckt eine sehr heikle Erkenntnis. Fast sämtliche der Ängste haben einen gemeinsamen Teilaspekt: Migration. Das reicht bis in die stark gestiegene Angst vor Spaltung der Gesellschaft. Dass Antisemitismus, Homophobie, Geringschätzung für Demokratie in unserem Land so enorm anwachsen, hängt nicht nur, aber stark mit Zuwanderung aus der arabischen Welt zusammen. Man kann es sich sträflich leicht machen und jedes Problem auf Migration schieben, dann wird‘s schrill. Oder einfach jeden Zusammenhang leugnen. Auch das geschieht leider; man erinnere sich, welche Wallungen bei Teilen von SPD und Grünen es in diesen Tagen auslöste, als Cem Özdemir über das Frauenbild und Kevin Kühnert über die Homophobie in muslimischen Parallelgesellschaften einigermaßen offen sprachen. Was schlicht alltägliche Erkenntnisse sind, an denen zumindest in städtischem Umfeld keiner vorbeikommt. Wer glaubt, dass man über sowas ja nicht reden, debattieren oder streiten dürfe, hat nichts verstanden. Und nimmt seine Wähler nicht ernst.

Die Lehre aus der Angst-Studie für die Politik heißt deshalb glasklar: Nur Mut, mehr über Migration zu reden!
CHRISTIAN.DEUTSCHLAENDER@OVB.NET

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