Der Abstieg der Klima-Heiligen Greta zur glühenden Antisemitin und Mitläuferin gewalttätiger Demonstranten, die in Berlin-Kreuzberg brennende Barrikaden errichten und Polizisten attackieren, ist atemberaubend. Aber er ist keinesfalls so überraschend, wie ihre Verehrer von früher nun tun: Ihre grenzenlose Wut, ihr Wunsch, Menschen in Endzeitpanik zu versetzen, der Quatsch, andere hätten ihr die Zukunft geraubt, ihr Hass auf die Politiker – all das war lange schon da. Gewechselt hat nur das Objekt. Vom Klima ist bei den Auftritten Gretas nur noch am Rande die Rede. Jetzt richtet sich ihr heiliger Zorn gegen den „Verbrecherstaat“ Israel. Das ist genauso Unsinn wie der Versuch, der (unbestreitbaren) Erderwärmung durch eine Überhitzung des gesellschaftlichen Klimas statt mit kühlem Kopf zu begegnen.
Was wir daraus lernen können? Dass Panik kein guter Ratgeber ist. Und dass es dumm ist, kindlichen Heilsbringern hinterher zu stolpern, die die Welt in ihrer Differenziertheit nicht erfassen können. Greta und ihr florierendes Familienunternehmen wussten schon, warum sie Deutschland als ihr Hauptagitationsfeld wählten: Monat für Monat mehr steigerte sich das Ampelland in eine Klimahysterie, die schließlich in Gesetze mündete, die das Klima nicht retteten, aber das Land spalteten und seinen Wohlstand gefährden. Auf die Spitze getrieben haben die Greta-Manie ausgerechnet die deutschen Kirchen. Gepeinigt vom Exodus der eigenen Gläubigen erniedrigten sich Bischöfe vor der Ersatz-Religionsstifterin Greta und ihrer Fridays-for-Future-Bewegung in einer Weise, die manchen heute die Schamesröte ins Gesicht treiben müsste. Allen voran natürlich wieder das woke Berlin. Dessen katholischer Bischof glaubte in der schwedischen Berufs-Schulschwänzerin eine Prophetin zu erkennen und fühlte sich an „Jesus in Jerusalem“ erinnert. Monty Pythons Leben des Brian lässt grüßen. Grüne und SPD bedienten sich freudig der falschen Prophetin, weil sie ihnen in Scharen die Stimmen ihrer Jünger zutrieb.
Nach der entgleisten Demonstration von Palästinensern, Linksautonomen und Greta vom Sonntag, bei der Polizisten geschlagen und getreten wurden, klingt Neuköllns SPD-Bezirksbürgermeister jetzt bemerkenswert anders. Er fordert ein Durchgreifen der Polizei. Die immer noch dauer-stinkwütende Greta kann das nicht verstehen. Sie empört sich auf X über deutsche Polizeigewalt. Stimmt: Sie sollte sich das nicht mehr antun, den deutschen Unrechtsstaat künftig meiden und so dem von der Union geforderten Einreiseverbot zuvorkommen.
GEORG.ANASTASIADIS@OVB.NET