Nie wieder soll es so weit kommen wie im Juli 1945 in Japan. Kein Konflikt auf der Welt soll jemals so unüberwindbar sein, dass ein Atomkrieg droht. Dafür setzt sich die Organisation Nihon Hidankyo ein, die für ihr jahrzehntelanges Engagement für die Interessen von Betroffenen nun mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wird. Ihre Forderung nach einer nuklearen Abrüstung scheint angesichts multipler Kriege und politischer Konflikte so gewichtig zu sein wie lange Zeit nicht. Das Engagement der Zeitzeugen wirkt dabei wie ein Mahnmal für den Frieden. Und der könnte gegenwärtig in Regionen wie der Ukraine oder Gaza nicht weiter weg sein von der Lebensrealität vieler Menschen.
Gerade jetzt, wo es unklar ist, wie sich die Lage in diesen Regionen weiterentwickeln wird, ist es umso wichtiger, ein Zeichen für die Zukunft zu setzen. Dafür, dass Engagement am besten dort wirkt, wo sich Menschen gesehen und gehört fühlen. Und für eine Zukunft, in der der Einsatz von Atombomben keine Option ist. Senji Yamaguchi musste die Atombombe am eigenen Leib erfahren, er überlebte als 14-Jähriger den Abwurf auf Nagasaki. 1956 gründete er Nihon Hidankyo. Er starb im Juli 2013, erlebt die ehrenvolle Auszeichnung seines Lebensprojektes in Oslo nicht mehr. Seine Vision für eine atomwaffenfreie Welt bleibt. Und sie hat mehr Strahlkraft denn je.
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