Die Berg-und-Talfahrt beginnt schon beim Kauf des Lifttickets: Wer heute schon eine Tageskarte für einen Skiausflug in fernerer Zukunft bucht, zahlt deutlich weniger als der Wintersportler, der sich spontan von Wetter, Schnee und Tageslaune leiten lässt. Dynamisches Preismodell nennt sich das. Man kennt es von Flug- und Hotelbuchungen. Jetzt setzen immer mehr Skigebiete in der Schweiz und in Österreich darauf. Verlierer sind hauptsächlich Familien.
Günstiger wird das Skifahren auch mit dynamischen Preisen nicht. Im Gegenteil. Die Liftbetreiber können damit am Ende deutlich höhere Ticketpreise durchsetzen: an Wochenenden, in den Ferien, wenn vor allem Familien keine andere Wahl haben. In manchen Skigebieten werden nicht einmal mögliche Maximalpreise angegeben.
Die bayerischen Skigebiete sind gut beraten, auch für gut besuchte Tage nicht mehr Geld zu verlangen und weiter auf Planungssicherheit zu setzen. Ein Skitag mit der Familie kostet heute schon schnell über 200 Euro. Wer sich aus Sorge vor unkalkulierbaren Ausgaben früh für einen Skiausflug an einem Sonntag in ein paar Wochen entscheidet, trägt auch das volle Schnee- und Wetterrisiko. Schüttet es dann an dem lang ersehnten Skitag wie aus Eimern, wir das angebliche Schnäppchen einfach nur zum Ärgernis. Wer soll davon profitieren?
BERND.ERNEMANN@OVB.NET