KOMMENTAR

Frust als Nährboden für Rechtspopulismus

von Redaktion

Jugendstudie

Die Ost-Wahlen haben es erahnen lassen, die Jugendstudie zeigt es aber noch mal für ganz Deutschland schwarz auf weiß: Die Unzufriedenheit, sogar Verdrossenheit bei Jugendlichen nimmt zu. Bei der Vielzahl an Kriegen, gepaart mit der Zukunftsangst durch Klimawandel und demografischen Wandel, ist das nicht verwunderlich. Doch als belanglose Zipperlein der Generation Z darf das nicht abgetan werden. Denn der jugendliche Frust bietet perfekten Nährboden für Rechtspopulismus. Schon jetzt gibt es laut Studie einen Zuwachs von männlichen Jugendlichen, die sich politisch rechts oder eher rechts einordnen. Die AfD hat dieses Potenzial mit ihrer Präsenz auf Sozialen Medien schon lange erkannt. Während demokratische Parteien meist nicht nennenswert auf Tiktok punkten, erreicht der AfD-Europaabgeordnete Maximilian Krah eine Generation an Neuwählern mit kruden Inhalten, wie „Echte Männer sind rechts“. Diese digitale Spielwiese darf nicht weiter Rechtsradikalen überlassen werden.

Gleichzeitig sind wir als Gesellschaft gut beraten, wenn wir die Spaltung nicht vorantreiben und etwa von der faulen und verwöhnten Generation Z sprechen. Denn zwei Drittel der 15- bis 25-Jährigen sind durchaus bereit, viel zu arbeiten – für mehr Geld. Und Fleiß und Ehrgeiz sind für 82 Prozent der Teenager noch immer wichtige Werte.
LEONIE.HUDELMAIER@OVB.NET

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