Munition und Minen bedrohen Ukrainer

von Redaktion

Lausanne – Die Kampfhandlungen in der Ukraine haben hunderttausende Minen und andere Kampfmittelrückstände in Wohngegenden und auf Feldern hinterlassen, die noch explodieren können. Bei einer zweitägigen Konferenz in der Schweiz geht es derzeit um die Frage, wie die Minen „womöglich schneller, effektiver und billiger geräumt werden können“, so Peter Reuss, Referatsleiter im Auswärtigen Amt. Die Vereinten Nationen sehen die Ukraine inzwischen als das am stärksten verminte Land der Erde an. Potenziell gilt eine Fläche doppelt so groß wie Bayern als Gefahrengebiet, hinzu kommt vermintes Meer.

Die ukrainische Vizeregierungschefin Julia Swyrydenko sagte zum Konferenzauftakt in Lausanne, die Ukraine habe bereits 35000 Quadratkilometer Land geräumt, teils mit selbst gebauten Maschinen. Nicht nur, damit Menschen in ihre Dörfer zurückkehren könnten, sondern auch, um Felder wieder herzustellen. Millionen seien weltweit auf ukrainischen Weizen angewiesen. Vielfach müssen Felder nach einem ersten Einsatz von Maschinen Meter für Meter mit Metalldetektoren abgesucht werden.

Die Gefahr bleibt aber groß: Zum einen habe Russland die Minen so dicht gelegt, wie es in kaum einem anderen Land vorkomme, sagt Gary Toombs von der Organisation Handicap International, die Minenopfern und Menschen mit Behinderungen weltweit hilft. Zum anderen gebe es neue Technologien: etwa Minen, die durch Veränderung des Magnetfelds oder Erschütterungen im Boden aktiviert werden, was die Räumung zusätzlich kompliziere.

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