KOMMENTAR

Bitte null Toleranz in der guten Stube

von Redaktion

Ärger um den Stachus

Da geht‘s ja zu wie am Stachus! Wenn der Münchner das sagt, dann meint er, dass irgendwo wahnsinnig viel Betrieb ist. Er denkt an das Einkaufspublikum der Fußgängerzone, an Obststandl und den plätschernden Stachusbrunnen. So war das bisher in jener Stadt, die sich gern als sicherste Metropole Europas fühlt.

Wenn wir heute hinschauen, wie es am Stachus zugeht, dann berichten wir von Messer-Gewalt, von Drogendelikten, von Jugendbanden. Und was die Obsthändler angeht: Einige von ihnen trauen sich nicht mehr, ihre Standl am Stachus aufzubauen, aus Angst vor Angriffen. Und das mitten in der guten Stube der Stadt.

Es gibt nun zwei Möglichkeiten. Entweder wir geben uns geschlagen und erklären den Stachus zur Münchner Bronx. Oder wir denken genau andersrum: Volle Konsequenz gegen jede Form von Gewalt und Bedrohung – zur Not stehen künftig rund um die Uhr Polizisten am Brunnen.

Ja, das ist aufwendig. Ja, das kostet Personal. Und ja: Das bedeutet Konfrontation. Aber es wird sich lohnen. München hat seinen Ruf wegen der Mischung aus Fleiß, Lebensfreude und Sicherheit. Wir können etwas dafür tun, dass das so bleibt. Zum Beispiel direkt am Eingang des ehemaligen Kaufhof. Dort haben die Bettler längst das Lager wieder aufgeschlagen, das die Stadt vor einigen Monaten mit großem Brimborium geräumt hatte.
ULRICH.HEICHELE@OVB.NET

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