Wenn sogar Greta Thunberg sich mehr für Israel-Bashing als fürs Klima interessiert, dann scheint ja wieder alles in Ordnung zu sein. Oder? Leider hat es mehr mit allzu menschlichen Verdrängungsmechanismen als mit der wissenschaftlichen Realität zu tun, wenn die beiden Über-Themen Klima und Artenschutz weniger öffentliches Interesse finden. Das größte Artensterben seit den Dinosauriern geht unvermindert weiter. Bei den Artenschutzkonferenzen wie jetzt in Kolumbien werden zwar durchaus Maßnahmen beschlossen, die das Sägen am Ast, auf den auch wir Menschen sitzen, wenigstens verlangsamen würden. Aber die konkrete Umsetzung in den Ländern scheitert allzu oft.
Der revolutionäre Beschluss der letzten Artenschutzkonferenz, mindestens 30 Prozent der weltweiten Land- und Meeresflächen unter Schutz zu stellen, scheitert daran, dass diese Schutzgebiete mit der wachsenden Bevölkerung in Afrika, Asien oder Lateinamerika konkurrieren. Das Überleben der letzten Tiger ist oft weniger wichtig als die Frage, wie ein Essen auf den Tisch kommt. So verständlich das ist: Letztlich hängt unsere gesamte Nahrungsproduktion, unsere Wasserversorgung, sogar unsere Luft zum Atmen davon ab, dass wir das Artensterben zumindest eindämmen. Zentral ist deshalb, dass mit den Subventions-Milliarden nur noch belohnt wird, was dem Artenschutz dient.