Beirut/Tel Aviv – Die mit dem Iran verbündete Hisbollah-Miliz hat den Drohnenangriff auf das Wohnhaus des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu für sich reklamiert. Die Miliz erkläre ihre „volle, vollständige und ausschließliche Verantwortung“ für die Aktion in der Stadt Caesarea, sagte Hisbollah-Sprecher Mohammed Afif am Dienstag und drohte Netanjahu: „Zwar haben wir es nicht geschafft, dich dieses Mal zu treffen, aber wir haben noch viele Tage vor uns.“
Netanjahu hatte den Drohnenangriff vom Samstagmorgen als Attentatsversuch bezeichnet und mit Vergeltung gedroht. Israels Armee verstärkte ihre Angriffe auf den Libanon daraufhin noch mal. Ziel ist unter anderem auch, die Finanzinfrastruktur der Hisbollah zu zerschlagen. Laut Armee-Angaben soll die Miliz unter einer Klinik Bargeld und Gold im Wert von hunderten Millionen Dollar versteckt haben. Man werde das Gebäude beobachten, aber nicht angreifen, hieß es.
Der Direktor des Al-Sahel-Krankenhauses südlich von Beirut widerspricht: „Die israelischen Vorwürfe sind unwahr und ein Weg, die Angriffe auf den Libanon und dessen Einrichtungen zu rechtfertigen“, schrieb Fadi Alameh auf der Plattform X. Dem Fernsehsender Al Jadeed sagte er: „Es ist ein privates Krankenhaus. Es gibt unterirdische Operationsräume, es gibt Patienten. Es gibt keine Tunnel, das sind erfundene Behauptungen.“
US-Außenminister Antony Blinken ist indes zum elften Mal seit Beginn des Gaza-Kriegs in die Region gereist. Er will erneut vermitteln, um eine Waffenruhe im Gazastreifen zu erreichen.