Beirut/Tel Aviv – Die mit dem Iran verbündete Hisbollah-Miliz hat den Drohnenangriff auf das Wohnhaus des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu für sich reklamiert. Die Miliz erkläre ihre „volle, vollständige und ausschließliche Verantwortung“ für die Aktion in der Stadt Caesarea, sagte Hisbollah-Sprecher Mohammed Afif am Dienstag und drohte Netanjahu: „Zwar haben wir es nicht geschafft, dich dieses Mal zu treffen, aber wir haben noch viele Tage vor uns.“
Netanjahu hatte den Drohnenangriff vom Samstagmorgen als Attentatsversuch bezeichnet und mit Vergeltung gedroht. Israels Armee verstärkte ihre Angriffe auf den Libanon daraufhin noch mal. Ziel ist unter anderem auch, die Finanzinfrastruktur der Hisbollah zu zerschlagen. Laut Armee-Angaben soll die Miliz unter einer Klinik Bargeld und Gold im Wert von hunderten Millionen Dollar versteckt haben. Man werde das Gebäude beobachten, aber nicht angreifen, hieß es.
Israel hat derweil die Tötung des potenziellen Nasrallah-Nachfolgers Haschem Safieddin in Beirut bestätigt. „Es kann nun bestätigt werden, dass bei einem Angriff vor etwa drei Wochen Haschem Safieddin, der Chef des Exekutivrats der Hisbollah, und Hussein Ali al-Seima, der Chef des Nachrichtendienstes der Hisbollah, zusammen mit anderen Hisbollah-Kommandeuren getötet wurden“, erklärte die israelische Armee.
US-Außenminister Antony Blinken ist indes zum elften Mal seit Beginn des Gaza-Kriegs in die Region gereist. Er will erneut vermitteln, um eine Waffenruhe im Gazastreifen zu erreichen.