Faeser will in den Bundestag
Berlin – Bundesinnenministerin Nancy Faeser strebt ein Mandat im Bundestag an. Die Sozialdemokratin möchte für die Bundestagswahl im September 2025 kandidieren, wie die dpa aus Kreisen der hessischen SPD erfuhr. Bei einer Wahlkreisdelegiertenkonferenz ihrer Partei am 30. November in Kelkheim im Taunus wolle sich Faeser als Kandidatin nominieren lassen. Die Ministerin hat derzeit kein Bundestagsmandat. Die SPD leidet unter schlechten Umfragewerten – es gilt als unsicher, dass Faeser nach der Bundestagswahl in knapp einem Jahr ihr Ministeramt behält.
Linnemann-Spitze gegen das BSW
Berlin – Angesichts der Koalitionsverhandlungen zwischen der Union und dem BSW in Thüringen hat CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann auf unverrückbare Positionen seiner Partei verwiesen. Dazu gehörten unter anderem die Westbindung und die Stationierung von US-Mittelstreckenraketen in Deutschland, sagte Linnemann in der ARD. Die CDU habe bestimmte Werte und die ließen sich nicht „verramschen und verkaufen“. Zugleich griff Linnemann die BSW-Bundesvorsitzende Sahra Wagenknecht, der die Einmischung in die Koalitionsverhandlungen auf Landesebene vorgeworfen wird, scharf an. Wagenknecht sei für ihn eine Kommunistin, die aber kapitalistisch lebe. Sie ziehe eine Spur der Zerstörung hinter sich – erst habe sie die SPD, dann die Linkspartei zerstört. „Mit der CDU wird das nicht passieren“, betonte Linnemann.
Harris schweigt zu Trump-Begnadigung
Washington – Die demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris hat die Frage unbeantwortet gelassen, ob sie im Falle eines Wahlsiegs den von vielen Ermittlungsverfahren betroffenen Ex-Präsidenten Donald Trump begnadigen würde. Sie werde nicht auf hypothetische Szenarien eingehen, sagte Harris in einem Interview des TV-Senders NBC. Trump wurde in New York wegen unrechtmäßig verbuchter Schweigegeldzahlungen an eine Pornodarstellerin verurteilt, das Strafmaß steht noch aus. Zudem sieht er sich weiteren Verfahren gegenüber. Für eine Begnadigung gäbe es einen Präzedenzfall. 1974 begnadigte der Republikaner Gerald Ford seinen Vorgänger Richard Nixon, der als Folge der Watergate-Affäre als erster US-Präsident zurücktrat.
Trauer um Befreiungstheologen
Lima – Der Mitbegründer der lateinamerikanischen Befreiungstheologie, der Peruaner Gustavo Gutiérrez, starb im Alter von 96 Jahren. Die Befreiungstheologie verstand sich als „Stimme der Armen“ und kämpfte gegen Armut, Ausbeutung und Entrechtung auf dem lateinamerikanischen Subkontinent. Zu ihren bekanntesten Vertretern zählten neben Gutiérrez der brasilianische Theologe Leonardo Boff und der 1980 ermordete Erzbischof von San Salvador Óscar Romero.