Sorge über Kims Soldaten in Russland

von Redaktion

Nordkorea soll bereits 3000 Streitkräfte losgeschickt haben

Berlin/Seoul/London – Deutschland und Großbritannien sind sehr besorgt über Berichte, dass nordkoreanische Soldaten in Russland für einen möglichen Einsatz in der Ukraine trainieren. Das machten Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius und sein britischer Amtskollege John Healey bei einem gemeinsamen Auftritt in London deutlich.

Es gebe bislang nur wenige Informationen, etwa über die Zahl der nordkoreanischen Soldaten und deren möglichen Einsatz, sagte Pistorius. Dennoch handle es sich um eine „neue Qualität und eine Art Eskalation“ im Krieg Russlands gegen die Ukraine, sagte der SPD-Politiker. „Ich bin ziemlich besorgt über die Entwicklung.“

Die Nato und die USA haben nach eigenen Angaben „Beweise“, dass Nordkorea eigene Soldaten nach Russland entsendet hat. Laut dem südkoreanischen Geheimdienstes NIS sollen sich bereits 3000 Soldaten in Russland befinden. Die Truppen werden demnach in Militäreinrichtungen für einen Einsatz gegen die Ukraine vorbereitet. Der NIS geht zudem davon aus, dass Nordkorea bis Dezember insgesamt 10 000 Soldaten nach Russland schicken wird.

Inzwischen hat auch das Auswärtige Amt reagiert und den nordkoreanischen Geschäftsträger einbestellt. „Wir würden einen solchen Schritt natürlich als Eskalation betrachten“, sagte eine Sprecherin. Die Einbestellung des Botschafters oder Geschäftsträgers eines Landes gilt in der Diplomatie als ein scharfes Mittel. Man habe dem nordkoreanischen Diplomaten mitgeteilt, dass Deutschland die Berichte über mögliche Truppenverlegungen „mit großer Sorge“ verfolge.

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