Start einer russischen Interkontinentalrakete. © epa
Kiew/Washington/Moskau – Das US-Verteidigungsministerium hat gelassen auf ein russisches Übungsmanöver mit strategischen Atomwaffen vor dem Hintergrund des Moskauer Angriffskriegs gegen die Ukraine reagiert. Nach dem Verständnis des Pentagon handele es sich um eine planmäßige Übung, sagte ein Ministeriumssprecher. „Es ist also keine Überraschung.“ Man sehe aktuell keine Veränderung in der russischen Haltung zum Einsatz von Atomwaffen, die eine Veränderung der eigenen Position erfordern würde.
Zuvor hatte Russland, das seine rhetorischen und militärischen Drohgebärden seit Kriegsbeginn massiv verschärft hat, ein weiteres Manöver mit seinen strategischen Atomwaffen begonnen. Der mögliche Einsatz von Nuklearwaffen sei das äußerste Mittel, die Sicherheit des Landes zu gewährleisten, sagte Präsident Wladimir Putin nach Angaben des Kreml. Demnach verfolgte er die Übung per Videoschalte und kündigte den testweisen Start von Raketen während des Manövers an.
Russland werde sich zwar nicht auf ein nukleares Wettrüsten einlassen, sagte Putin. Aber es werde seine strategischen Streitkräfte weiter vervollkommnen. Die Mittel dafür seien vorhanden.
Das ukrainische Militär bleibt eigenen Angaben zufolge im Osten des Landes schwer unter Druck. Besonders angespannt sei die Situation an den beiden Frontabschnitten bei Kupjansk im nordöstlichen Gebiet Charkiw und Kurachowe im Süden der Region Donezk, teilte der Generalstab in Kiew in seinem abendlichen Lagebericht mit. Insgesamt habe es im Tagesverlauf 158 Gefechte gegeben.