London Im Kampf gegen ein riesiges Haushaltsloch will die britische Regierung mit Steuererhöhungen insgesamt 40 Milliarden Pfund (ca. 48 Mrd. Euro) einnehmen. Finanzministerin Rachel Reeves kritisierte, die Vorgängerregierung habe eine Haushaltslücke von 22 Milliarden Pfund hinterlassen und der unabhängigen Aufsichtsbehörde OBR wichtige Informationen verschwiegen.
Kommentatoren sprachen von einem historischen Etat: Reeves ist die erste Frau der Geschichte an der Spitze des britischen Finanzministeriums.
„Jede Schatzkanzlerin, die heute hier steht, müsste sich dieser Realität stellen, und jede verantwortungsbewusste Schatzkanzlerin müsste Maßnahmen ergreifen“, sagte die Amtsinhaberin. Alle Ministerien sollen in ihrem Ressort zwei Prozent einsparen, zudem sollen deutlich mehr Kredite aufgenommen werden als geplant. Die Aufsichtsbehörde erwartet bis 2029 nur ein Wachstum der jährlichen Wirtschaftsleistung von höchstens zwei Prozent.
Es ist das erste Mal seit rund 15 Jahren, dass die Labour-Partei einen Haushalt vorstellt. Die Sozialdemokraten von Premierminister Keir Starmer stellen erstmals seit 2010 die Regierung.
Die Ministerin versprach, dass Arbeitnehmer mehr Geld zur Verfügung haben würden. Einkommen- und Mehrwertsteuer steigen nicht, der Mindestlohn wird deutlich erhöht. Sie wolle „investieren, investieren, investieren“, um Großbritannien wiederaufzubauen.