Moldau-Wahl: Vorwürfe gegen Russland

von Redaktion

Chisinau – Die Stichwahl in der zwischen der EU und Russland hin- und hergerissenen Republik Moldau ist beendet. Die Wahllokale schlossen um 20 Uhr MEZ, Ergebnisse gab es aber noch nicht. Dafür gibt es gegen Russland Vorwürfe der Wahleinmischung.

Die prowestliche Staatschefin Maia Sandu von der Partei Aktion und Solidarität (PAS) hatte im ersten Wahlgang die meisten Stimmen (42,45 Prozent) vor ihrem Herausforderer Alexandr Stoianoglo bekommen, der neben der EU-Integration auch wirtschaftliche Beziehungen zu Russland befürwortet. Der 57-Jährige trat für die Partei der Sozialisten des moskaufreundlichen Ex-Präsidenten Igor Dodon an.

Sandus nationaler Sicherheitsberater Stanislav Secrieru warf Russland massive Wahleinmischung vor. In der von Moldau abtrünnigen Region Transnistrien, wo russische Truppen stationiert sind, habe es organisierte Wählertransporte zu den Abstimmungen gegeben; das sei illegal. Secrieru veröffentlichte Berichte über Transporte von Wählern von Russland aus mit Bussen und Charterflügen in die aserbaidschanische Hauptstadt Baku, ins türkische Istanbul und nach Minsk in Belarus. Im Internet kursierte ein Video, auf dem Menschen angeblich ihre moldauischen Pässe in einem Flugzeug nach Minsk hochhalten. Bereits im Vorfeld der Stichwahl war von Wählerkauf die Rede. Auch am Wahltag sagten Menschen, man habe ihnen am Telefon Geld geboten, wenn sie Stoianoglo wählen.

Artikel 9 von 11