KOMMENTAR

Forscht weiter an der Kernenergie!

von Redaktion

Unions-Konzept zur Energiepolitik

Kernenergie ist spätestens seit Fukushima ein politisch spaltendes, teils toxisches Streitthema. Es wird fälschlicherweise als „urgrün“ empfunden, schnellstmöglich auszusteigen, und als „konservativ“, die Meiler weiterlaufen zu lassen. Wie schief die parteipolitischen Etiketten sitzen, zeigte sich mindestens zweimal. Nach Fukushima war es eine Merkel-Regierung, die im Schweinsgalopp auf Ausstieg umsteuerte, bis sie es später bereute. Und seit 2022 ist es eine grün dominierte Energiepolitik, die mit einem erneut überstürzten Ausstieg neben der Preisstabilität ausgerechnet die Klimaziele gefährdet.

Aus diesen Gräben wird nicht mehr jeder rauskommen. Manche Entscheidungen sind auch irreversibel. Gesetze lassen sich zügig rückabwickeln, Kühlturmsprengungen nicht. Umso wichtiger wäre: Haltet wenigstens die Forschung aus dem ideologischen Gefecht raus! Es wäre falsch, wenn sich Deutschland die Forschung an neuen Reaktortypen – sicherer, effizienter, wohl viel kleiner – verbieten würde. Mindestens hier hat die Union mit ihrem Energiekonzept einen Punkt. Heute muss keine Partei final verkünden, welche Entwicklung in 20, 30 Jahren technisch, wirtschaftlich und gesellschaftlich erfolgreich sein wird. Aber zukunftsoffene Politik, egal welcher Partei, darf sich Chancen nicht mit Denk- und Forschungsverboten verbauen.
CHRISTIAN.DEUTSCHLAENDER@OVB.NET

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