Ukrainische Soldaten in der Region Donezk. © dpa
München – Russland will seine Bürger mit günstigen Krediten dazu bewegen, die besetzten Gebiete in der Ukraine zu besiedeln. Das berichtet das Portal „Business Insider“ unter Berufung auf eine Mitteilung der russischen Staatsbank VTB. Demnach bietet die Bank ihren Kunden einen Zinssatz von zwei Prozent an, der für bis zu 30 Jahre festgelegt ist – und nur für die Regionen Luhansk und Donezk in der Ost-Ukraine gilt. Der Leitzins in Russland beträgt eigentlich 21 Prozent.
An verschiedenen Frontabschnitten im Osten der Ukraine toben derzeit schwere Kämpfe. Experten des Instituts für Weltwirtschaft (IfW) in Kiel warnen, dass ein Sieg Russlands Deutschland weit mehr kosten würde als die bisherige Unterstützung für die Ukraine. Seit Kriegsbeginn habe Berlin Militärhilfen in Höhe von 10,6 Milliarden Euro bereitgestellt. Ein Sieg Putins könnte jedoch jedes Jahr das zehn- bis 20-Fache kosten – Grund sei etwa der Zustrom zusätzlicher Geflüchteter, die höheren Investitionen in die europäische Sicherheit und die Kosten durch Handelsunterbrechungen.
Laut dem IfW könnten sich zudem die westlichen Hilfen für die Ukraine halbieren, sollte Donald Trump ins Weiße Haus ziehen und die Gelder für Kiew streichen. Schätzungen zufolge belaufen sich die Hilfen bei gleichbleibender Anstrengung der westlichen Länder für 2025 auf etwas über 100 Milliarden Euro – davon fast 59 Milliarden Euro an militärischen und etwa 54 Milliarden Euro an finanziellen Mitteln. Ohne neue Hilfspakete der USA würden die militärischen Hilfen auf rund 34 Milliarden Euro und die finanziellen auf rund 46 Milliarden Euro sinken.