Der undiplomatische Diplomat

von Redaktion

Richard Grenell wäre ein bekannt nerviger US-Außenminister

Washington – Die Wiederwahl von Donald Trump ist auch für Europa eine Prüfung – und die Gespräche mit dem künftigen US-Außenminister könnten schwierig werden, erst recht, wenn man auf den Favoriten für den Posten blickt. Richard Grenell, 58, gilt als bedingungsloser Unterstützer Trumps, der Grenell „meinen Gesandten“ nennt. Der in Michigan geborene Grenell ist in Deutschland kein Unbekannter. In seinen zwei Jahren als US-Botschafter in Berlin (2018–2020) sorgte er für Unmut, weil er die Bundesregierung mehrfach öffentlich über die seiner Ansicht nach richtige Außenpolitik belehrte. Erst am Freitag nannte er Finanzminister Christian Lindner (FDP) im Onlinedienst X „naiv“, nachdem Lindner bei einem Besuch in Washington angesichts drohender Trump-Zölle gesagt hatte, bei derlei Handelskonflikten könne es nur Verlierer geben.

Eine zweite interessante Personalie ist der Super-Milliardär und Tesla-Chef Elon Musk. Trump hat den 53-Jährigen für einen Posten vorgesehen, auf dem er Bürokratie abbauen und öffentlich Bedienstete vor die Tür setzen soll. Musk ist vor allem über sein Unternehmen SpaceX eng mit dem Pentagon und der Nasa verbunden – und unterliegt behördlicher Aufsicht, die in einer Trump-Regierung wegfallen könnte.

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