Republikaner holen auch den Senat

von Redaktion

Demokraten hoffen bei der Wahl der 435 Sitze im Repräsentantenhaus auf die Mehrheit

Washington – Bei der US-Wahl geht es nicht nur um das Präsidentenamt, sondern auch die Kontrolle über beide Kammern des Kongresses – den Senat und das Repräsentantenhaus – steht auf dem Spiel. Im Senat haben sich die Republikaner bereits die Mehrheit von den Demokraten zurückerobert.

Auf die Zustimmung der wichtigen Parlamentskammer ist der designierte Präsident Donald Trump unter anderem angewiesen, um seine Kabinettsmitglieder und viele der Top-Jobs der neuen Regierung zu besetzen. Wer künftig die Kontrolle im Repräsentantenhaus innehat, ist hingegen noch ungewiss. Die Auszählung könnte sich über Tage oder sogar Wochen hinziehen.

Den entscheidenden Durchbruch im Senat erzielten die Republikaner kurz nach Mitternacht (Ortszeit) durch den Sieg der Senatorin Deb Fischer aus Nebraska, die ihren Sitz gegen den unabhängigen Herausforderer Dan Osborn verteidigte. Ein weiterer wichtiger Erfolg gelang ihnen im Rennen um einen Senatssitz von Ohio, in dem Bernie Moreno den demokratischen Amtsinhaber Sherrod Brown besiegte.

Bereits früh in der Wahlnacht konnten die Republikaner zudem einen Senatssitz für West Virginia gewinnen und so eine solide Grundlage für die Rückeroberung der Kammer schaffen. Zudem setzte sich in Montana der republikanische Kandidat Tim Sheehy gegen den demokratischen Amtsinhaber Jon Tester durch.

Insgesamt standen 34 der 100 Senatssitze zur Abstimmung, von denen elf als besonders umkämpft galten. Prominente Senatoren beider Parteien konnten ihre Sitze verteidigen. So wurden etwa die Demokratin Elizabeth Warren aus Massachusetts, der unabhängige Bernie Sanders aus Vermont und der Republikaner Ted Cruz aus Texas wiedergewählt.

Im Repräsentantenhaus wurden alle 435 Sitze neu gewählt. Die Demokraten hoffen, mit einem Zugewinn von nur wenigen Mandaten die Mehrheit in der Kammer zu erringen und die aktuelle republikanische Dominanz von 220 zu 212 Sitzen zu brechen. Der Ausgang etlicher Rennen ist noch offen, es ist aber durchaus möglich, dass das Repräsentantenhaus an die Demokraten fällt.

Der Handlungsspielraum des künftigen Präsidenten hängt entscheidend von der Unterstützung in beiden Kammern ab. Das Parlament kontrolliert den Haushalt, hat Einfluss auf die Gesetzgebung und bestätigt auch hochrangige Regierungsposten wie Minister, Botschafter und Richter.

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