Taliban hoffen nach Trump-Sieg auf Erleichterung

von Redaktion

Kabul – Die in Afghanistan herrschenden Taliban hoffen eigenen Angaben zufolge nach dem Wahlsieg des Republikaners Donald Trump auf ein „neues Kapitel“ in ihren Beziehungen zu den USA. Die Taliban-Regierung hoffe, dass die künftige US-Regierung unter Trump „realistische Schritte in Richtung konkreter Fortschritte in den Beziehungen zwischen den beiden Ländern unternehmen wird“, erklärte der Außenministeriumssprecher Abdul Kahar Balchi im Onlinedienst X.

Die Taliban hofften, „dass beide Nationen in der Lage sein werden, ein neues Kapitel in ihren Beziehungen aufzuschlagen“, betonte er. Der Sprecher unterstrich, dass Trump in seiner ersten Amtszeit einen Friedensvertrag mit den Taliban ausgehandelt hatte, der zu einem Abzug der USA aus Afghanistan 2021 führte, wonach „die 20 Jahre lange Besatzung endete“. Das sogenannte Doha-Abkommen wurde am 9. Februar 2020 im Golfstaat Katar zwischen den Taliban und den USA unter Trump unterzeichnet. Die damalige Regierung Afghanistans war an dem Abkommen nicht beteiligt.

Die Republikaner in den USA hatten Trumps Nachfolger, US-Präsident Joe Biden, für das Chaos beim Abzug der US-Streitkräfte aus dem Land verantwortlich gemacht, bei dem 13 US-Bürger bei einem Selbstmord-Attentat am Flughafen der Hauptstadt Kabul getötet worden waren. Kabul wurde kurz darauf von den Taliban eingenommen. Biden war dafür kritisiert worden, den Vertrag von Doha umgesetzt zu haben, ohne den Taliban Bedingungen zu stellen – etwa einen Waffenstillstand.

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