Harte Hand in der Migrationsfrage: Stephen Miller. © AFP
Treffen mit Kim Jong-un: Ex-Außenminister Mike Pompeo © afp
Schwieriges Verhältnis zu Berlin: Richard Grenell. © dpa
Meister der Show: Elon Musk genoss im Wahlkampf die große Bühne. © Ryan Collerd/AFP
Der Tech-Milliardär: Trump hatte im Wahlkampf in Aussicht gestellt, Elon Musk im Fall eines Sieges mit der Leitung eines Gremiums zu betrauen, das die US-Staatsausgaben prüft. Ob er dies nun wahr macht, ist offen. Allerdings hat sich Musk aktiv in Trumps Wahlkampf eingemischt, unter anderem mit Millionen-Geschenken an Wähler. Es liegt nahe, dass der 53-Jährige einen wichtigen Posten beanspruchen wird. Dabei könnte es zu Interessenkonflikten kommen, weil Musks Unternehmen SpaceX Auftragnehmer der US-Regierung und Tesla von den Entscheidungen der US-Regulierungsbehörden abhängig ist. Zugleich steht Musks Elektroauto-Schmiede im Fokus mehrerer Untersuchungen. Einen Ministerposten halten Beobachter deshalb für ausgeschlossen, eine beratende Aufgabe hingegen nicht. Musk ist auch Eigentümer der Online-Plattform X, auf der er immer wieder Verschwörungstheorien verbreitet.
Der Merkel-Schreck: Richard Grenell ist ein Name, den man in Berlin kennt. Trump schickte ihn als Präsident 2018 als Botschafter nach Deutschland – und Grenell machte sich im politischen Berlin kaum Freunde. Wirklich gut behandelt hat er sich dort nie gefühlt. Mit Kritik an Bundeskanzlerin Angela Merkel sparte er nicht. Deutsche Diplomaten müssen noch heute erst mal tief durchatmen, wenn Grenell zur Sprache kommt. Auch nach seiner Zeit in Berlin teilte er gegen Deutschland aus. Als das Auswärtige Amt eine Aussage Trumps auf X aufs Korn nahm, nannte Grenell den Beitrag Wahlbeeinflussung und schrieb: „Wir sehen dies eindeutig und werden entsprechend handeln.“ Der Name des 58-Jährigen fällt immer wieder, wenn es um die Besetzung des Außenminister-Postens geht.
Der Impfgegner: Nur wenige Tage vor der Wahl kündigte Trump an, den bekannten Impfgegner Robert F. Kennedy Jr. mit einer Rolle in der Gesundheitspolitik zu betrauen. Kennedy hatte zuvor kundgetan, dass Trump ihm die „Kontrolle“ über das Gesundheitsministerium und das Agrarministerium zugesagt habe. Er wolle die Amerikaner durch eine Abkehr vom flächendeckenden Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft gesünder machen, kündigte er an. Kennedy war bei der Präsidentenwahl zunächst als unabhängiger Bewerber angetreten, zog seine ohnehin aussichtslose Kandidatur dann aber zurück und wechselte ins Trump-Lager. Er stammt aus der prominenten Kennedy-Familie. Kritik erntete er wegen der Verbreitung von Verschwörungstheorien und Kontakten zu rechtsextremen Politikern.
Der Migrations-Hardliner: Stephen Miller (39) arbeitete während Trumps erster Amtszeit als Berater im Weißen Haus. Damals war er der Architekt von Trumps Migrationspolitik. Einwanderer verunglimpft er regelmäßig rassistisch, stellt sie als Kriminelle dar. Miller werden detaillierte Pläne für Massenabschiebungen zugeschrieben. Die Kurzfassung seines Plans beschreibt er wie folgt: „Schließen Sie die Grenze und schieben Sie alle Illegalen ab.“ Um das zu erreichen, hat Miller ein ausgeklügeltes Konzept entwickelt. „Das Militär hat das Recht, eine Festungsstellung an der Grenze zu errichten und zu sagen, dass hier niemand reinkommen darf.“ Nun könnte er zum Beispiel das Heimatschutzministerium übernehmen.
Der starke Mann: Bevor Mike Pompeo Trumps Außenminister wurde, war er einer seiner scharfen Kritiker. Trump werde ein autoritärer Präsident, warnte Pompeo vor Trumps Wahlsieg 2016. Dann aber wandelte er sich zum Trump-Jünger und hält ihm bis heute eisern die Treue. Das könnte sich nun auszahlen. Dass der loyale Pompeo mit einem Posten in Trumps Regierung versorgt wird, gilt als ausgemacht. US-Medien zufolge wird er als Verteidigungsminister gehandelt. Während seiner ersten Amtszeit war Trump unzufrieden mit seinen Ministern im Pentagon – zunächst James Mattis, dann Mark Esper. Bei Pompeo weiß Trump, woran er ist. Bereits als Außenminister vertrat Pompeo Trumps isolationistischen Kurs – und setzte gleichzeitig auf eiserne Unterstützung für Israel, Gespräche mit Nordkorea und eine harte Gangart gegen den Iran.