KOMMENTAR

Der Faktor Trump bringt Bewegung

von Redaktion

Katar weist Hamas-Terroristen aus

Am Wochenende wurde bekannt, dass die Führung des Golfstaates Katar alle Hamas-Aktivisten, die sich noch im Land aufhalten, zur Ausreise aufgefordert hat. Ob die Kataris diesen Schritt durchsetzen, falls sich die Extremisten weigern, steht auf einem anderen Blatt. Dennoch ist dies ein wichtiger Vorgang im krisengeschüttelten Nahen Osten. Bisher war das ölreiche Katar neben dem Iran die Quasi-Schutzmacht der Hamas und hat diese jahrelang mit Millionensummen gefördert. Begünstigt wurde dies durch den Faktor, dass die USA Katar eine Art Verbündetenstatus verliehen hatten, was die Führung in Doha glauben ließ, unantastbar zu sein.

Doch nun wirkt sich der Trump-Faktor aus. Nach dessen Sieg ahnen die Kataris, dass die Zeiten der Gemütlichkeit vorbei sein könnten. Der härtere Umgang mit dem Rest der stark dezimierten Hamas-Führungsriege dürfte ein Signal in Richtung Trump sein, dass man die Beziehungen zu den USA höher einschätzt als die Umarmungen von Terroristen. Die Maßnahme Katars zerstört zwar jede Aussicht auf neue Gaza-Friedensgespräche. Doch die Chancen für eine Lösung standen ohnehin bei Null, da die Extremisten sich gegen die Freilassung aller Geiseln sträuben. Wenn die Hamas mit Katar einen wichtigen Partner verliert, kann das für die langfristige Entwicklung in der Region nur positiv sein.

Artikel 1 von 11