Katar will nicht mehr vermitteln

von Redaktion

Nahost: Rückschlag für Hoffnung auf Waffenruhe?

Ein Kind in einem Flüchtlingscamp in Gaza. © BABA/afp

Tel Aviv – Inmitten der anhaltenden Kämpfe im Gazastreifen haben die Hoffnungen auf eine Waffenruhe einen weiteren Dämpfer erhalten: Katar zieht sich nach eigenen Angaben vorerst als Vermittler aus den indirekten Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas um eine Waffenruhe und die Freilassung der Geiseln zurück. Im Gazastreifen wurden dem örtlichen Zivilschutz zufolge am Sonntag 30 Menschen bei zwei israelischen Angriffen getötet. Unter den Opfern waren demnach 13 Kinder.

Katar werde sich erst wieder in die Verhandlungen einschalten, wenn beide Seiten „ihren Willen und ihre Ernsthaftigkeit“ unter Beweis stellten, erklärte der Sprecher des katarischen Außenministeriums. Bereits bei der letzten Verhandlungsrunde vor zehn Tagen habe Katar die Konfliktparteien darüber informiert, „dass es vorhat, seine Vermittlungsbemühungen zwischen der Hamas und Israel auszusetzen, wenn bei dieser Runde keine Einigung erzielt wird“. Angaben aus Diplomatenkreisen, Katar schließe womöglich das Hamas-Verbindungsbüro in Doha, wies der katarische Außenamtssprecher zurück. Die Hamas hat mit Billigung der USA seit 2012 eine politische Repräsentanz in Doha.

Zusammen mit den USA und Ägypten versuchte Katar, zwischen Israel und der radikalislamischen Palästinenserorganisation zu vermitteln. Es gab zahlreiche Verhandlungsrunden, bei denen jedoch kein Ergebnis erzielt wurde. Die Hamas und Israel beschuldigen sich, eine Einigung zu blockieren. Die Waffenruhe vor knapp einem Jahr hatte eine Woche gedauert und die Freilassung von im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln ermöglicht.
AFP

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