Berlin/München – Die Ampel-Parteien haben seit Zusammenbruch ihrer gemeinsamen Koalition zahlreiche neue Parteimitglieder gewinnen können. „Allein seit letzten Mittwoch sind über 5500 Menschen bei uns eingetreten“, sagte die politische Bundesgeschäftsführerin der Grünen, Emily Büning, am Dienstag in Berlin. Hinsichtlich der Eintritte sei damit die vergangene Woche die „historisch stärkste Woche in unserer Parteigeschichte“ gewesen, der November zudem „der stärkste Monat, seit wir das dokumentieren“.
Dies zeige das Bedürfnis nach einer Partei, die klar Stimme für „Klimaschutz, soziale Gerechtigkeit und eine offene Gesellschaft“ erhebe, so Büning. Die Eintritte gäben Rückenwind für den Wahlkampf. Ohne diese haben die Grünen ihrer Bundesgeschäftsführerin zufolge zurzeit über 138 000 Mitglieder. Zu den Austritten wollte Büning keine genauen Angaben machen. Diese fänden vor allem in den Orts- oder Landesverbänden statt.
Auch die anderen beiden Ampel-Parteien konnten seit dem Koalitionsbruch zahlreiche neue Mitglieder gewinnen. FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai sprach von rund 1300 Neueintritten. „Etwas Vergleichbares habe ich noch nicht gesehen“, betonte er. Austritte gebe es nur wenige – 81 seit Samstag. Die Münchner FDP meldete seit Donnerstag 85 Eintritte. „Das Ampel-Aus ist für viele ein Zeichen des Aufbruchs“, sagt die Münchner Parteichefin Jennifer Kaiser unserer Zeitung. Über tausend Online-Eintritte gab es seit Mittwoch bei der SPD, wie Generalsekretär Matthias Miersch sagte.