Hannover/Hamburg – Der untergetauchte frühere RAF-Terrorist Burkhard Garweg ist laut Zeugenaussagen möglicherweise nach Hamburg geflüchtet. Mehrere Zeugen hätten angegeben, den 56-Jährigen Ende Oktober in der Hansestadt gesehen zu haben, sagte ein Sprecher des Landeskriminalamts Niedersachsen. Die Hinweise seien „plausibel und glaubhaft“ – und gewichtiger, als wenn sie nur von einem Menschen stammten. Die Ermittler versuchten, die Hinweise zu verifizieren – mit dem Ziel, neue Fahndungsansätze zu finden. Zuvor hatte die „Bild“-Zeitung berichtet.
Garweg soll zudem als Fotograf oder Assistent eines Fotografen gearbeitet haben, wie der Sprecher sagte. Allerdings gebe es keinen Zusammenhang mit den möglichen Sichtungen der Zeugen. Die Fotografentätigkeit liegt demnach länger zurück und erstreckt sich Vermutungen zufolge auf die Zeit von 2016 bis Anfang 2024. Nach Angaben des Landeskriminalamts soll er in Berlin eine Fotografen-Ausbildung absolviert haben. Unter dem Decknamen Martin soll Garweg zeitweise in einem Bauwagen in Berlin-Friedrichshain gelebt haben.
Mit Hamburg verbindet den Ex-Terroristen einiges: Nach LKA-Angaben verbrachte er seine Jugendzeit dort. Er gehörte demnach in Hamburg der linken Szene an, außerdem war er der Herausgeber einer linken Zeitung. Garweg ist seit Jahrzehnten untergetaucht.