KOMMENTAR

Trumps Traum vom Ukraine-Frieden

von Redaktion

Russlands Angriffskrieg

Bald 1000 Tage dauert der Krieg in der Ukraine nun schon. Und nach den vollmundigen Ankündigungen von Donald Trump müsste man eigentlich erwarten, dass dieses Blutvergießen, das laut Geheimdienstberichten schon rund 300 000 Todesopfer gefordert hat, nun schnell beendet wird. Doch angesichts der derzeitigen militärischen Erfolge Russlands steht zu erwarten, dass Wladimir Putin wenig Lust auf einen Frieden à la Trump verspürt. Die eroberten Gebiete sieht der Kreml-Herr ohnehin schon als Teil Russlands an.

Für einen Deal, wie ihn sich Trump und sein durchaus russlandkritischer Außenminister Marco Rubio vorstellen, müsste aber auch irgendetwas für Kiew herausspringen – etwa Sicherheitsgarantien, vielleicht sogar die Nato-Mitgliedschaft. Und da wird Moskau nicht mitspielen. Gut möglich, dass das den narzisstischen Deal-Maker Trump so wütend macht, dass er die Ukraine-Hilfe sogar aufstocken wird. Sicher ist, dass die Ukraine-Frage auch innerhalb der neuen US-Regierung für Zoff sorgen wird, wo sich Putin-Verharmloser wie die künftige oberste Geheimdienst-Chefin Tulsi Gabbard neben Ukraine-Verteidigern wie Rubio tummeln. Putin wird Trumps Eitelkeit streicheln und diese sich abzeichnenden Grabenkämpfe in der US-Regierung nutzen, um seine Träume von der alten Sowjet-Herrlichkeit weiter voranzutreiben.
KLAUS.RIMPEL@OVB.NET

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