Berlin – Die außenpolitische Sprecherin der Grünen, Deborah Düring, sorgt sich um die politische Debattenkultur in Deutschland und beklagt einen Mangel an Gleichberechtigung im Bundestag. „Für junge Frauen ist das politische Umfeld in Deutschland teils herausfordernd. Die deutsche Politik ist immer noch meilenweit von Gleichberechtigung entfernt“, so Düring zu unserer Zeitung.
Das zeige sich schon am personellen Ungleichgewicht im Bundestag. „Die Grünen sind eine Ausnahme, wir haben viele tolle Frauen in Schlüsselpositionen, stellen die erste Außenministerin. Aber die politische Landschaft insgesamt ist geprägt von alten Strukturen. Manchmal gibt es einen blöden Spruch. Da braucht man spitze Ellenbogen und Durchsetzungsvermögen.“ Diese „alten Strukturen schaden gerade der Außenpolitik Deutschlands“, findet Düring und nimmt im Gespräch auch Bezug auf den Kanzlerkandidaten der Union, Friedrich Merz: „Ich möchte unbedingt verhindern, dass Deutschland einen Rückschritt in die 1980er macht.“
Andere Länder würden auch sehr genau beobachten, wenn Berlin eine „Deutschland first“-Strategie fahre. „In der Pandemie war das teilweise der Fall.“
PETER SIEBEN