Peking – Gegen den chinesischen Verteidigungsminister Dong Jun sind einem Medienbericht zufolge Korruptionsermittlungen eingeleitet worden. Das Verfahren sei Teil einer größeren Untersuchung zur Korruption innerhalb des chinesischen Militärs, berichtete die „Financial Times“. Eine Sprecherin des Außenministeriums in Peking bezeichnete den Bericht als „Schatten-Jagen“ und gab keinen weiteren Kommentar ab.
Der ehemalige Marinekommandeur Dong war erst im vergangenen Dezember zum Verteidigungsminister ernannt worden. Er löste Li Shangfu ab, der nach nur sieben Monaten im Amt seinen Posten hatte räumen müssen. Li wurde nach Angaben der Staatsmedien anschließend aus der Kommunistischen Partei Chinas ausgeschlossen, unter anderem weil ihm Bestechlichkeit vorgeworfen wurde. Seitdem wurde Li nicht mehr in der Öffentlichkeit gesehen. Sein Vorgänger Wei Fenghe, der im März 2023 abgelöst wurde, war ebenfalls wegen Korruptionsverdachts aus der Kommunistischen Partei ausgeschlossen worden.
Seit seinem Amtsantritt vor einem Jahrzehnt hat sich Chinas Präsident Xi Jinping den Kampf gegen Korruption auf die Fahnen geschrieben. Befürworter loben, dass Xis Bemühungen eine saubere Regierungsführung befördern. Kritiker werfen ihm hingegen vor, mit der Anti-Korruptionskampagne auch politische Rivalen auszuschalten.