Ermittler: Bolsonaro plante Staatsstreich

von Redaktion

São Paulo – Nach seiner Wahlniederlage vor zwei Jahren hat Brasiliens Ex-Präsident Jair Bolsonaro laut Ermittlungen aktiv einen Staatsstreich geplant und vorbereitet. Er sei direkt an Putschplänen beteiligt gewesen, zitierte das Nachrichtenportal G1 aus dem am Dienstag veröffentlichten 884-seitigen Abschlussbericht der brasilianischen Bundespolizei. Dafür soll Bolsonaro mehrfach versucht haben, das Militär auf seine Seite zu ziehen.

In dem Bericht wird Bolsonaro einer maßgeblichen Rolle beschuldigt. Unter seiner Führung sei eine Strategie für einen Staatsstreich ausgearbeitet worden. So hatte er nach seiner Wahlniederlage gegen den Linkspolitiker Luiz Inácio Lula da Silva im Dezember 2022 ein Treffen mit Befehlshabern der Streitkräfte einberufen. Dort soll er ihnen die Putschpläne vorgelegt haben. Die Befehlshaber des Heeres und der Luftwaffe hätten abgelehnt, während der Befehlshaber der Marine Unterstützung signalisiert habe. Der ehemalige Oberbefehlshaber der Streitkräfte, General Marco Antônio Freie Gomes, hatte bereits ein entsprechendes Treffen bestätigt.

Am 19. November nahm die Bundespolizei bereits vier Militärangehörige und einen Polizisten fest, die die Ermordung Lulas, dessen Vizepräsidenten Geraldo Alckmin und des Richters Alexandre de Moraes geplant haben sollen. Laut dem Bericht der Bundespolizei soll Bolsonaro davon gewusst haben.

Bolsonaro wies die gegen ihn erhobenen Vorwürfe am Dienstagabend zurück. „Ich habe nie mit jemandem über einen Putsch diskutiert“, sagte er laut der Tageszeitung „Folha de São Paulo“.

Artikel 4 von 11