Geld statt Waffen für die Ukraine

von Redaktion

Immer mehr euopäische Staaten folgen „Dänischem Modell“

Vertrauensvolle Allianz: Dänische Regierungschefin Mette Frederiksen und Selenskyj. © pa

Kopenhagen/Kiew – Einige europäische Verbündete der Ukraine verfolgen inzwischen einen anderen Ansatz bei ihrer Militärhilfe: Das sogenannte Dänische Modell sieht vor, Geld unmittelbar in die Ukraine zu schicken, damit die Waffen vor Ort hergestellt werden können. Bisher haben westliche Ukraine-Partner meist Kriegsgerät aus eigenen Beständen an die Front geschickt oder Rüstungsunternehmen im eigenen Land beauftragt.

Dänemark finanziert bereits seit Anfang des Jahres Verträge zwischen der Kiewer Regierung und ukrainischen Rüstungsunternehmen. Laut einem Bericht des „Wall Street Journal“ findet dieses Modell zunehmend Unterstützung in Ländern wie Norwegen, Schweden und den baltischen Staaten. Kiew gibt demnach seinen Partnern sowohl das Unternehmen als auch die benötigten Waffen vor.

Die ukrainische Rüstungsindustrie nutzt wohl bisher nur etwa 30 Prozent ihrer Produktionskapazität. Befürworter des „Dänischen Modells“ argumentieren, dass ukrainische Firmen die Ausrüstung der Truppen spezifisch an die jeweilige Situation an der Front anpassen können. Dänemark hat diesen Ansatz entwickelt, nachdem es fast all seine verfügbaren Waffen an Kiew geschickt hatte.

Mit Blick auf die kommende Präsidentschaft von Donald Trump fordern nordische und baltische Staaten mehr Sicherheiten für die Ukraine. Im Gespräch ist eine „Koalition der Willigen“ mit Polen, Frankreich und Großbritannien, die im Zweifelsfall auch Bodentruppen in die Ukraine schicken würde. Deutschland ist bei dieser Initiative außen vor.
KAB
»KOMMENTAR

Artikel 6 von 11