„Offene Feldschlacht“ der FDP

von Redaktion

Partei veröffentlicht internes D-Day-Papier zum Ampel-Ausstieg

D-Day-Ablaufpyramide: Vom Impuls zur Feldschlacht.

Berlin – Ein nun bekannt gewordenes internes Strategiepapier der FDP-Spitze wirft neues Licht auf die Vorbereitung des Ausstiegs aus der Ampel-Koalition. In dem achtseitigen Dokument, aus dem zuerst das Portal „Table.Briefings“ zitierte, spielt die FDP den idealen Zeitpunkt des Ausstiegs sowie verschiedene Szenarien durch. In dem Papier wird unter anderem eine „D-Day-Ablaufpyramide“ skizziert, die in vier Phasen strukturiert ist: vom „Impuls“ bis zum „Beginn der offenen Feldschlacht“. Es ist auch mehrfach von einem „Schlachtruf“ die Rede.

Der „idealer Zeitpunkt“ für den Bruch sei demnach Mitte der Kalenderwoche 45 – allerdings berge dieser „Risiken wegen der US-Präsidentschaftswahlen“ am 5. November. Zur Medienstrategie heißt es: „Um die Hoheit über die Kommunikation zu halten, muss diese strategisch gesteuert erfolgen und darf nicht durchsickern.“ Es sei „entscheidend, die ersten Sätze und Bilder zu einem Aus der Koalition zu setzen“. Diese müssten eine „Position der Stärke, Entschlossenheit und Überzeugung ausdrücken.“ Und: „Die Atmosphäre muss ernsthaft, aber nicht getrieben wirken.“

In einem der Ausstiegsszenarien wird auch erwogen, die eigenen Gremien vorher nicht über das Ampel-Aus zu überraschen. Dieser Weg verspreche den „höchsten Überraschungseffekt“ und die „beste Kommunikationshoheit“.

Die FDP hat das Papier selbst veröffentlicht, nachdem Table.Briefings einige Stunden zuvor daraus zitiert hatte. Es habe daraufhin „diverse Presseanfragen“ gegeben, erklärte die FDP. „Wir haben nichts zu verbergen.“ Man wolle „falschen Eindrücken zum Charakter des Papiers vorbeugen“ und „zu diesem Vorgang Transparenz herstellen“, heißt es. Das Papier sei am 24. Oktober erstellt worden – der Ausstieg folgte am 6. November.

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