Der BR-Studiobau hat Rundfunkgeschichte geschrieben. Weltstars wie Anna Netrebko oder Katie Melua haben hier aufgenommen, Klassiker wie der „Pumuckl“ oder der erste interaktive „Radio-Tatort“ sind hier entstanden. Die speziellen Decken und Wandpaneele machten die klanglichen Highlights erst möglich und gelten bis heute als einzigartig – und nun auch als denkmalwürdig. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung, für die das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege (BLfD) erstmals gleich zwei externe Gutachter beauftragt hat – „um der besonderen Wertigkeit des Studiobaus gerecht zu werden“, wie es aus dem BLfD heißt. Fraglos ist der BR-Studiobau das „aus technischer als auch akustischer Sicht einmalige Dokument der Zeitgeschichte“, als der ihn der BLfD-Leiter Mathias Pfeil bezeichnet. Somit sollte kein Zweifel daran herrschen, dass der 30 Meter hohe Bau an der Arnulfstraße berechtigterweise unter Denkmalschutz gestellt wird. Ob man München damit einen Gefallen tut, steht jedoch auf einem anderen Blatt.
Denn zum Denkmalschutz gehören auch die, die das Denkmal erhalten. Ob sich jemand diesen Klotz ans Bein binden will, müssen die Verkaufsverhandlungen des BR zeigen. Wenn sich kein Käufer findet, wäre das geschichtsträchtige Studio nicht das erste Gebäude in der Stadt, das vom Denkmal zur Ruine wird.
ANDREAS.DASCHNER@OVB.NET