Jetzt kann Weihnachten gefeiert werden – auch in Bergkirchen im Kreis Dachau. Und vor allem können sich die werdende Mutter Magdalena Mösl, die in der bevorstehenden Weihnachtszeit ihr Kind erwartet, und ihr Lebensgefährte nun voll auf die Geburt konzentrieren. Kardinal Reinhard Marx und das Ordinariat haben Gott sei Dank reagiert und den Pfarr-Administrator entbunden, der der schwangeren Ehrenamtlichen ihre Ämter entzogen hatte, weil sie nicht verheiratet ist.
Eine große Welle der Empörung folgte – von Gläubigen, von Laienvertretern, die sich klar und deutlich positionierten, und von einem bekannten Kirchenrechtler. Gerade noch rechtzeitig hat der Kardinal darauf hingewirkt, dass ein einvernehmlicher Beschluss zustande gekommen ist: Das Ordinariat, der zuständige Dekan und der betroffene Pfarrer haben eingesehen, dass die Situation nur befriedet werden kann, wenn der Pfarr-Administrator sich zurückzieht.
Dass die Kirche Fehler eingesteht und relativ schnell Konsequenzen zieht, wirkt heilend – weit über diesen Einzelfall hinaus. Gleichsam ist es ein gutes Zeichen für die Institution, die sich selbstkritisch ihrer Verantwortung stellt. Wenn das so ist, dann darf man hoffen, dass Bischöfe und ihre Verwaltungen sich doch wandeln können. In Bergkirchen werden die durch den Skandal geschlagenen Wunden länger brauchen, bis sie verheilt sind. Aber ein erster, wichtiger Schritt ist getan. Wenn nun vor Ort die Menschen aufeinander zugehen, sind friedliche Weihnachten auch dort möglich.
CLAUDIA.MOELLERS@OVB.NET