Berlin – Die Regierung Schwedens kritisiert die Bundesregierung wegen ihrer Energiepolitik. Man unterstütze Erneuerbare Energien, sagte Vize-Regierungschefin Ebba Busch, die gleichzeitig Energieministerin ist, der „Bild“-Zeitung. „Aber kein politischer Wille ist stark genug, um die Gesetze der Physik außer Kraft zu setzen – nicht einmal der von Herrn (Robert) Habeck.“ Sie sei „sauer, weil Deutschland die vorzeitige Stilllegung von Kernkraftwerken fortgesetzt hat“.
Zuletzt hatte es außergewöhnlich hohe Strompreise im Großhandel gegeben. „Wenig Wind und hoher Verbrauch kamen zusammen“, twitterte das Bundeswirtschaftsministerium am Freitag. In manchen Zeiten profitiere Schweden von deutschen Windkraft-Kapazitäten und beziehe günstigen deutschen Strom. „In Zeiten von wenig Wind importieren wir Strom aus Schweden, der dort aus Wasserkraft mit großen Speicherseen erzeugt wird. So funktioniert der Stromhandel.“ Busch widersprach dieser Darstellung: „Ohne eine stabile, fossilfreie Grundlast wie die Kernenergie haben Länder wie Deutschland während der Dunkelflaute erhebliche Auswirkungen auf Preise in Nordeuropa.“ Man dürfe sich nicht auf das „Wohlwollen der Wettergötter“ verlassen. „Die Abhängigkeit von unsteten Energiequellen wie Wind und Sonne hat sich als Herausforderung erwiesen, wie die letzte Woche gezeigt hat.“ »KOMMENTAR