EU will Ukraine mehr unterstützen

von Redaktion

Brüssel – Einen Monat vor Donald Trumps Amtsantritt als US-Präsident bereitet sich die EU auf die Übernahme von deutlich mehr Verantwortung für die Ukraine vor. Bei einem Gipfel in Brüssel wurde gestern debattiert, wie das Land in die Lage versetzt werden kann, Verhandlungen mit Moskau aus einer Position der Stärke zu führen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bat die EU-Staaten um weitere Luftverteidigungssysteme, mit denen auch Atomkraftwerke und Gasspeicher geschützt werden können. Außerdem warb er dafür, sich neuen französischen Plänen für eine internationale Truppenpräsenz in der Ukraine anzuschließen. Es sei entscheidend, dass Europa einen bedeutenden Beitrag zu Sicherheitsgarantien für sein Land leiste, sagte er. Hintergrund der Gespräche in der EU ist die Sorge, dass Trump als Präsident versuchen könnte, die Ukraine und Russland zu Verhandlungen zu drängen und im Fall einer Weigerung die Militärhilfe einstellt. Für den Fall zeichnete Selenskyj ein düsteres Bild: „Es ist sehr schwierig, die Ukraine ohne die Hilfe der USA zu unterstützen“, sagte er. Am Rande des Gipfels telefonierte Kanzler Olaf Scholz (SPD) mit Trump. Man sei sich einig gewesen, dass der Krieg „schon viel zu lange andauere und es darauf ankomme, so bald wie möglich auf den Weg zu einem fairen, gerechten und nachhaltigen Frieden zu gelangen“, teilte Regierungssprecher Steffen Hebestreit mit.

Artikel 2 von 11