München – Bei der FDP kommt es am Samstag in Ingolstadt zu einer Kampfabstimmung um die Spitzenkandidatur. Der ehemalige Vorsitzende Albert Duin will – entgegen bisheriger Ankündigungen – gegen seinen Nachfolger Martin Hagen antreten. „Wir müssen wieder Menschen und Macher aus der Wirtschaft in die Parlamente bringen“, so der Unternehmer.
Beide saßen bis Herbst 2023 in der Landtagsfraktion, die Hagen angeführt hatte. Duin gilt als harscher Gegner der Ampel-Politik, der 71-Jährige hat wiederholt mit spontanen Kandidaturen überrascht. 2018 wurde er so aus dem Nichts Landesvorsitzender. Hagen wiederum hatte sich im Landtag als Rhetoriker parteiübergreifend Ansehen erworben. Seine Kandidatur wird als Zeichen der Erneuerung für die bisherige Landesgruppe gesehen.
Wohl bei keiner bayerischen Listenaufstellung geht es so umkämpft zu wie bei der FDP. Sollten die Liberalen den Sprung über die Fünf-Prozent-Hürde schaffen, können sie etwa mit einem Abgeordneten pro Prozentpunkt in Bayern rechnen. Deshalb streben alle auf die ersten Plätze der Liste: Um den zweiten bewerben sich die Co-Vorsitzende Katja Hessel, bislang Christian Lindners Finanz-Staatssekretärin, und der ehemalige Landtagsabgeordnete Sebastian Körber, der dem Duin-Lager der Ampel-Kritiker angehört.
Auf Platz 3 will der Landesgruppenvorsitzende Karsten Klein (Aschaffenburg) ins Rennen gehen. Möglicherweise muss er sich mit Verlierern der ersten Plätze messen, auch eine Kandidatur von Susanne Seehofer ist möglich. Um Platz 4 bewirbt sich der Münchner Lukas Köhler, um Platz 5 dann Stephan Thomae (Allgäu) und Daniel Föst (München). Auch Nicole Bauer (Niederbayern), Kristine Lütke (Nürnberg) und JuLi-Kandidaten Nils Gründer streben wieder ins Parlament.