Seoul – Mindestens 100 Nordkoreaner, die an der Seite Russlands gegen die Ukraine kämpften, sind nach Informationen eines südkoreanischen Abgeordneten bereits getötet worden. Im Dezember hätten sich die Nordkoreaner an den Kämpfen beteiligt, wobei es zu „mindestens 100 Todesfällen“ gekommen sei, sagte der Parlamentarier Lee Seong Kweun nach einem Briefing des südkoreanischen Nachrichtendienstes NIS. Dieser habe außerdem mitgeteilt, „dass sich die Zahl der Verletzten auf fast 1000 belaufen dürfte“.
Lee erklärte, es gebe Hinweise darauf, dass es bei ukrainischen Raketen- und Drohnenangriffen sowie bei Trainingsunfällen zu „mehreren nordkoreanischen Verlusten“ gekommen sei. Das ranghöchste Todesopfer habe „mindestens den Rang eines Generals“. Die hohe Anzahl könnte laut NIS auf die „ungewohnte Umgebung auf dem Schlachtfeld“ zurückzuführen sein, „wo die nordkoreanischen Streitkräfte als entbehrliche Angriffstruppen an der Front eingesetzt werden, und auf ihre mangelnden Fähigkeiten, Drohnenangriffe abzuwehren“.
Ungeachtet der Verluste gebe es Anzeichen dafür, dass Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un ein Training weiterer Spezialkräfte für eine Entsendung vorbereite. Lee verwies darauf, dass die nordkoreanische Eliteeinheit Sturmkorps, aus der erste Kräfte rekrutiert worden waren, „die Kapazität“ habe, „Verstärkung zu schicken“. Dem NIS zufolge könne es von russischer Seite „Gegenleistungen“ geben, etwa zur „Modernisierung von Nordkoreas konventionellem Waffenarsenal“.