Ankara – Außenministerin Annalena Baerbock hat die Türkei vor einer Eskalation der Auseinandersetzung um die Kurdengebiete im Nordosten Syriens gewarnt. „Die Sicherheit gerade auch von Kurdinnen und Kurden ist essenziell für eine freie und sichere Zukunft Syriens“, sagte die Grünen-Politikerin nach Gesprächen mit ihrem türkischen Amtskollegen Hakan Fidan und Geheimdienstchef Ibrahim Kalin in der Hauptstadt Ankara. Sie fügte hinzu: „Es war gut zu hören, dass dies auch der türkische Außenminister so sieht.“
Gerade Kobane in Nordsyrien an der Grenze zur Türkei sei „zum Symbol geworden für den mutigen Kampf der Kurdinnen und Kurden gegen den sogenannten Islamischen Staat“, sagte Baerbock. Zusammen mit der internationalen Anti IS-Koalition hätten sich die Kurden dem IS-Terror entgegengeworfen – „auch für unsere europäische Sicherheit“. Die Terrormiliz IS erlitt in Kobane 2015 eine Niederlage im Kampf gegen die US-unterstützten Kurden – ein Wendepunkt im Kampf gegen den IS.
Ihre türkischen Gesprächspartner hätten zu Recht vor den Gefahren des Terrorismus gewarnt, der die Sicherheitsinteressen ihres Landes gefährde, sagte die Außenministerin. „Das ist ein legitimes Anliegen.“ Es verstehe sich von selbst, dass von Nordostsyrien keine Gefahr für die Türkei und ihre Sicherheit ausgehen dürfe. Deshalb spreche man intensiv darüber, wie die Sicherheit der Türkei und der anderen Nachbarn Syriens gewährleistet werden könne, ohne die territoriale Integrität Syriens zu verletzen. Dazu gehöre, dass die Milizen entwaffnet werden.