Hochspannung: Sicherheitskräfte am Tatort. © dpa
Bild der Zerstörung: Der Tatort in Magdeburg nach der Amokfahrt. © Heiko Rebsch/dpa
Dauereinsatz: Einsatzkräfte von Rettungsdiensten, Polizei und Feuerwehr leisten Erste Hilfe auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg. © Heiko Rebsch/dpa
Magdeburg – Auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg ist am Freitagabend ein Auto in eine Menschenmenge gerast. Mehrere Menschen, darunter ein Kleinkind wurden getötet. Die „Bild“ berichtet gar von elf Todesopfern. Einsatzkräfte sprachen zudem von „60 bis 80 Verletzten“. Die Behörden gehen von einem Terroranschlag aus.
Der Fahrer des Wagens, der 400 Meter weit durch die Menge fuhr, wurde festgenommen. Laut Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) gibt es mindestens zwei Tote und 60 Verletzte. Der ARD sagte der CDU-Politiker, der Fahrer des Wagens stamme aus Saudi-Arabien, halte sich seit 2006 in Deutschland auf und habe als Arzt in Sachsen-Anhalt gearbeitet.
Warum das Fahrzeug trotz Absperrungen und Sicherheitskonzept auf den Weihnachtsmarkt gelangen konnte, ist unklar. Der Weihnachtsmarkt wurde geschlossen. Die Polizei sperrte die Innenstadt ab. Rettungskräfte und Feuerwehr sind mit einem Großaufgebot im Einsatz.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier erklärte am Abend, die Vorfreude auf ein friedliches Weihnachtsfest werde jäh unterbrochen. „Noch sind nicht alle Hintergründe der schrecklichen Tat aufgeklärt. Meine Gedanken sind bei den Opfern und ihren Angehörigen. Ich danke allen Rettungskräften für ihren Einsatz.“
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) schrieb auf X: „Die Meldungen aus Magdeburg lassen Schlimmes erahnen.“ Seine Gedanken seien bei den Opfern und ihren Angehörigen. „Wir stehen an ihrer Seite und an der Seite der Magdeburgerinnen und Magdeburger. Mein Dank gilt den engagierten Rettungskräften in diesen bangen Stunden.“ Scholz will am Samstag nach Magdeburg fahren. Er plane im Laufe des Tages vor Ort gemeinsam mit Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) und Ministerpräsident Haseloff ein Statement, berichtet das Nachrichtenportal t-online.
„Die Bilder aus Magdeburg erschüttern mich zutiefst“, schrieb auch Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne). „Für Familien und Freunde, die auf dem Weihnachtsmarkt Zeit miteinander verbringen wollten, ist nichts mehr, wie es war.“ Auch Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) zeigte sich betroffen über „furchtbare Nachrichten aus Magdeburg, wo Menschen die Adventszeit in Frieden und Gemeinschaft verbringen wollten“.
„Das sind sehr bedrückende Nachrichten aus Magdeburg“, schrieb CDU-Chef Friedrich Merz auf X. „Meine Gedanken sind bei den Opfern und ihren Angehörigen.“ Er dankte zudem den Helfern. Der Vorfall in Magdeburg ereignete sich einen Tag nach dem achten Jahrestag des islamistischen Lkw-Anschlags auf den Weihnachtsmarkt am Berliner Breitscheidplatz. Damals hatte ein islamistischer Täter einen Sattelschlepper in die Menschenmenge gesteuert, zwölf Menschen wurden getötet, ein weiterer starb Jahre später an seinen schweren Verletzungen. Der Attentäter konnte damals zunächst entkommen, wurde wenige Tage später aber in Italien gestellt und bei einem Fluchtversuch von der Polizei erschossen.
„Es sind schreckliche Bilder, die uns aus Magdeburg erreichen“, schrieb FDP-Generalsekretär Marco Buschmann auf X. „Meine Gedanken sind bei den Menschen, die Opfer dieses furchtbaren Anschlags wurden.“
„Die Bilder aus #Magdeburg sind erschütternd!“, schrieb auch AfD-Chefin Alice Weidel auf X. „In Gedanken bin ich bei den Hinterbliebenen und Verletzten. Wann hat dieser Wahnsinn ein Ende?“