Ein Ort der Freude als Anschlagsziel

von Redaktion

Berlin – Der Angriff auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg vom Freitagabend hat weltweit für Entsetzen gesorgt. Solche Märkte gelten seit Jahren als potenzielles Anschlagsziel, da sie nur schwer zu sichern sind. Ein Überblick über Anschläge und Angriffspläne der Vergangenheit: Straßburg (2018): Der polizeibekannte Gefährder Cherif Chekatt schießt am 11. Dezember auf dem Weihnachtsmarkt und in der Altstadt um sich, er tötet fünf Menschen. Chekatt, der sich zur Dschihadistenmiliz Islamischer Staat bekannte, wird zwei Tage nach der Tat bei einem Schusswechsel mit der Polizei getötet. Ein Helfer des Attentäters wird im April 2024 zu 30 Jahren Haft verurteilt. Er hatte eingeräumt, als Mittelsmann beim Waffenkauf gedient zu haben. Berlin (2016): Der Islamist Anis Amri fährt am 19. Dezember mit einem gestohlenen Lastwagen in den gut besuchten Weihnachtsmarkt am Berliner Breitscheidplatz. Er tötet zwölf Menschen. Ein Ersthelfer stirbt Jahre später an den Folgen schwerer Verletzungen. Amri wird Tage später auf der Flucht in Italien erschossen. Seither werden Weihnachtsmärkte in Deutschland stärker geschützt. Bis heute ist nicht geklärt, ob die Behörden den Anschlag hätten verhindern können. Ludwigshafen (2016): Wegen mutmaßlicher Anschlagspläne unter anderem auf den Weihnachtsmarkt von Ludwigshafen wird ein Zwölfjähriger festgenommen. Der Deutschiraker soll am 5. Dezember eine selbst gebaute Nagelbombe nahe dem Rathaus deponiert haben, die aber nicht detoniert. Auf Antrag der Eltern entscheidet ein Gericht, ihn für ein Jahr in einer geschlossenen Einrichtung unterzubringen. Paris (2016): Die französischen Behörden nehmen eine Gruppe mutmaßlicher Islamisten fest, die womöglich einen Anschlag auf den Weihnachtsmarkt auf dem Pariser Boulevard Champs-Élysées planten. Daneben sollen sie auch andere Ziele ausgekundschaftet haben. Laut Behörden wollten die Männer, die dem IS die Treue geschworen hatten, am 1. Dezember zuschlagen. Nantes (2014): In Nantes in Westfrankreich steuert ein Betrunkener einen Lieferwagen in einen Glühweinstand auf einem Weihnachtsmarkt. Er tötet einen 25-jährigen Passanten und verletzt neun weitere Menschen, bevor er sich selbst mit einem Messer schwer verletzt. Einen Terrorakt schließen die Behörden aus. Der Mann begeht im Gefängnis Suizid. Berlin (2011): Ein Unbekannter bietet Besuchern von Berliner Weihnachtsmärkten Glühwein aus Pappbechern an, den er mit einer giftigen Substanz versetzt hat, vermutlich aus der Gruppe der K.o.-Tropfen. Mehrere der zehn Opfer müssen im Krankenhaus behandelt werden. Die Polizei sucht mit einem Phantombild nach dem Täter, die mysteriösen Giftanschläge können jedoch nicht aufgeklärt werden. Straßburg (2000): Islamisten planen erstmals einen Anschlag auf den Straßburger Weihnachtsmarkt. Sie wollen mit einem zum Sprengsatz umgebauten Schnellkochtopf ein Blutbad anrichten. Der von Deutschland aus geplante Anschlag der sogenannten Frankfurter Zelle wird nur knapp vereitelt. Vier Männer werden im März 2003 in Frankfurt am Main zu Haftstrafen von zehn bis zwölf Jahren verurteilt.
AFP

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