Kiews Botschafter verlässt Berlin wieder

von Redaktion

München – Nach nicht viel mehr als zwei Jahren zieht die ukrainische Regierung ihren Botschafter in Berlin bereits wieder ab. Wie die „Europäische Prawda“ berichtet, will Kiew Oleksii Makeiev durch Jewhen Kornijtschuk ersetzen, der aktuell noch Botschafter seines Landes in Israel ist. Die Personalie ist Teil einer umfangreichen Umbesetzung von Spitzenposten weltweit. In rund 40 Ländern sollen die Leiter der diplomatischen Vertretungen wechseln, darunter die USA, Kanada, China und Japan.

Makeiev (49) hatte im September 2022 sein Amt in Berlin angetreten. Anders als sein Vorgänger Andrij Melnyk, der immer wieder mit deutlicher Kritik an der Bundesregierung und speziell Kanzler Olaf Scholz („Beleidigte Leberwurst“) aufgefallen war, trat er zurückhaltender auf, ohne dabei auf klare Ansagen zu verzichten. Wiederholt forderte er Deutschland auf, Taurus-Marschflugkörper an die Ukraine zu liefern („Hier geht es ums Überleben“).

Dass er bereits nach so kurzer Zeit seinen Posten wieder räumen muss, führt die „Europäische Prawda“ auch auf die Störmanöver Melnyks zurück, der nach sieben Jahren in Berlin nach Brasilien versetzt wurde. Er habe seinen Nachfolger auch aus der Ferne „systematisch kritisiert“. Melnyk selbst ist ebenfalls Teil der großen Diplomaten-Rotation. Er soll die Ukraine künftig bei den Vereinten Nationen in New York vertreten.
MB

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