Washington – Joe Biden bereut offenbar, sich aus dem Wahlkampf zurückgezogen und Kamala Harris die Präsidentschaftskandidatur überlassen zu haben. Laut einem Bericht der „Washington Post“ scheint der scheidende US-Präsident davon überzeugt zu sein, dass er Donald Trump hätte schlagen können. Die Zeitung beruft sich dabei auf Quellen im Weißen Haus.
Nach seinem Rückzug äußerte sich Biden kaum öffentlich zum Wahlkampf und übte auch keine Kritik an der Kampagne seiner Vizepräsidentin. Die „Washington Post“ berichtet nun, sowohl Biden als auch seine Berater hätten nach der Wahlniederlage der Demokraten mehrfach betont, dass Bidens Rückzug im Juli ein Fehler gewesen sei. Der 82-Jährige hatte nach massivem Druck seiner Partei auf eine erneute Kandidatur verzichtet und Kamala Harris das Feld überlassen.
Unter den Demokraten wird diskutiert, ob sie nicht doch an Biden hätten festhalten sollen. Die Umfragewerte verbesserten sich, nachdem Harris übernommen hatte. Dennoch scheiterte die Vizepräsidentin bei der Wahl und unterlag Donald Trump deutlich.
Dem Bericht zufolge bedauere Biden aber nicht nur seinen Rückzug aus dem Präsidentschaftswahlkampf. Er hadere auch mit der Entscheidung, Merrick Garland zum Generalstaatsanwalt gemacht zu haben. Garland hatte die Aufarbeitung der Rolle Donald Trumps beim Aufstand vom 6. Januar 2021 nur langsam vorangetrieben und zugleich Bidens Sohn Hunter aggressiv verfolgt.