Umstrittener Staatschef: Nicolas Maduro. © Matias Delacroix/dpa
Caracas – Kurz vor dem entscheidenden Freitag meldet sich die Opposition in Venezuela mit beunruhigenden Neuigkeiten zu Wort: Der Schwiegersohn des mutmaßlichen Wahlsiegers Edmundo Gonzalez sei festgenommen worden. Auch gegen die Mutter von Oppositionsführerin Maria Corina Machado gingen die Behörden vor. Die Anspannung im Land wächst. Denn sowohl der sozialistische Machthaber Nicolas Maduro – trotz großer Zweifel am offiziellen Wahlsieg – als auch Gonzalez wollen sich als Präsident vereidigen lassen.
Die Opposition rief für Donnerstag zu einer Massenmobilisierung auf. Kurzfristig, damit die Regierung keine Gegenmaßnahmen ergreifen kann. Bei den Präsidentschaftswahlen Ende Juli hatten die Bürger nach Erkenntnissen unabhängiger Beobachter und zahlreicher Menschenrechtsorganisationen mit großer Mehrheit für Gonzalez gestimmt. Die Organisation Amerikanischer Staaten kritisierte eine „koordinierte repressive Strategie“ des Maduro-Apparats. Dabei seien „staatsterroristische Praktiken“ angewandt worden, um eine faire Beteiligung der Opposition am Wahlkampf zu verhindern.