Kreml verfolgt Trumps Grönland-Plan

von Redaktion

Moskau – Die russische Regierung verfolgt die Anschluss-Drohungen des künftigen US-Präsidenten Donald Trump in Bezug auf Grönland laut eigener Aussage aufmerksam. „Wir verfolgen diese ziemlich dramatische Entwicklung der Situation sehr genau“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. „Gott sei Dank“ handele es sich bisher nur um „Ankündigungen“.

Die Arktis sei für Russland ein Gebiet von nationalem Interesse, betonte Peskow: „Wir sind dort präsent und werden es weiterhin sein.“ Er schlug vor, die Bevölkerung Grönlands dazu zu befragen, zu welchem Land sie gehören wolle und verwies auf die 2022 von Russland für annektiert erklärten Regionen in der Ukraine, in der Moskau international kritisierte Referenden abgehalten hatte. Peskow zog damit eine Parallele zwischen Grönland, wo Regierungschef Múte B. Egede und seine Regierung seit Längerem daran arbeiten, die Rahmenbedingungen für eine mögliche Unabhängigkeit von Dänemark zu schaffen, und der Ostukraine. Dort sind die Menschen seiner Darstellung nach für die Loslösung von Kiew eingetreten.

Moskau hat nach Beginn seines Angriffskriegs gegen die Ukraine in den vier teilweise besetzten Gebieten Cherson, Donezk, Luhansk und Saporischschja Scheinreferenden abgehalten. Dabei haben sich die dort lebenden Menschen angeblich für einen Anschluss an Russland entschieden. International werden die unter Waffengewalt geführten Abstimmungen nicht anerkannt, von der zudem Hunderttausende ausgeschlossen waren – teils durch Vertreibung, teils weil sie in nicht besetzten Teilen der Gebiete lebten.

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