Athen – Aus der Türkei kommen neue Aggressionen gegen Griechenland. Devlet Bahçeli, Vorsitzender der rechtsextremen türkischen Partei der Nationalistischen Bewegung (MHP), die sich seit 2018 im Wahlbündnis „Volksallianz“ mit der regierenden neo-osmanischen AKP-Partei unter Staatspräsident Erdogan befindet, hat den territorialen Anspruch der Türkei auf die griechischen Dodekanes-Inseln wie Rhodos, Kos, Kalymnos und Karpathos bekräftigt.
In einer Rede vor MHP-Abgeordneten sagte Bahçeli, die Türkei werde „niemals ihre Rechte aufgeben“. Der 77-jährige MHP-Chef griff Athen scharf an. Die Vorbereitungen Griechenlands zur Stationierung von Raketen auf den Ägäis-Inseln würden „gegen das Völkerrecht verstoßen“. Die Stationierung von Waffen „vor unserer Nase“ sei ein „tragischer Fehler, der sehr ernste historische, militärische und politische Konsequenzen haben wird“.
Die Äußerungen schlagen hohe Wellen in Athen. Das Außenministerium verbreitete: „Griechenland verzichtet als souveräner Staat nicht auf sein natürliches und legitimes Recht auf Verteidigung, wie es in Artikel 51 der UN-Charta vorgesehen ist.“ Die Dodekanes-Inselgruppe fiel nach 450-jähriger türkischer Herrschaft 1923 an Italien. 1943 bis Mai 1945 waren die Inseln von deutschen Truppen besetzt, hernach bis 1947 unter britischer Militärverwaltung, 1948 mit Griechenland vereinigt.
F. BATZOGLOU