Buenos Aires – Argentiniens rechtspopulistischer Präsident Javier Milei hat den ersten Haushaltsüberschuss seines Landes seit 2010 gefeiert. „Die Versprechen wurden eingehalten“, erklärte Milei. „Das Nulldefizit ist eine Realität. Es lebe die Freiheit, verdammt noch mal“, erklärte der selbsternannte „Anarcho-Kapitalist“, nachdem Wirtschaftsminister Louis Caputo für 2024 Mehreinnahmen in Höhe von 0,3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) vermeldet hatte.
Milei hatte bei seinem Amtsantritt im Dezember 2023 eine „Schocktherapie“ für Argentinien angekündigt, die vor allem massive Einschnitte bei den Staatsausgaben umfasst. Zwar sank dadurch die Inflation auf 117,8 Prozent, immer noch eine der höchsten weltweit, jedoch stürzte Argentinien in eine Rezession. Fünf Millionen Menschen zusätzlich gerieten in der ersten Hälfte 2024 unter die Armutsgrenze. Der 54-jährige Milei weist Kritik zurück und spricht von kurzfristig schmerzhaften Maßnahmen, die Argentinien auf lange Sicht zu neuer Blüte verhelfen würden. Für 2025 sagt seine Regierung ein BIP-Wachstum von fünf Prozent vorher.