Havanna – In Kuba sind seit der Streichung des Landes von der US-Terrorliste bislang 127 Gefangene freigelassen worden. Diese Anzahl an Häftlingen sei „zwischen Mittwoch und Donnerstag (…) vorzeitig entlassen worden“, erklärte Maricela Sosa, stellvertretende Vorsitzende des Obersten Gerichtshofs.
Am frühen Donnerstag etwa hatten vier Häftlinge, die wegen ihrer Teilnahme an Protesten gegen die Regierung 2021 verurteilt worden waren, das Gefängnis San Miguel del Padrón in einem Vorort der Hauptstadt Havanna verlassen. Auch am Mittwoch waren Demonstranten aus dem Gefängnis freigekommen.
Unter den Freigelassenen war der bekannte kubanische Dissident José Daniel Ferrer, der wegen der Teilnahme an Protesten gegen die kommunistische Regierung Kubas schon mehrfach im Gefängnis saß. Nach seiner Freilassung rief Ferrer in einem Interview mit einem in den USA ansässigen Radiosender seine Mitbürger auf, „keine Angst“ vor der Regierung in Havanna zu haben. Diese sei „zunehmend ängstlich“ und „schwach“.
Am Dienstag hatte der scheidende US-Präsident Joe Biden verkündet, Kuba von der US-Liste der Terrorismus unterstützenden Staaten zu streichen. Danach erklärte Kubas Präsident Miguel Díaz-Canel, er werde insgesamt „553 wegen verschiedener Verbrechen ordnungsgemäß verurteilten Personen die Freiheit“ gewähren.