Linksextreme stellen sich nach Überfall

von Redaktion

Berlin – Sieben wegen des Angriffs mutmaßlicher Linksextremisten auf Neonazis vor knapp zwei Jahren in Budapest gesuchte Beschuldigte haben sich den deutschen Behörden gestellt. Laut einer Erklärung ihrer Anwälte geschah das „freiwillig, trotz drohender Auslieferung“, um sich gegen die erhobenen Vorwürfe zu verteidigen.

Die Juristen verlangen unter Verweis auf das „rechtsautoritäre ungarische Regime“ und „menschenunwürdige Haftbedingungen“, die jungen Antifaschisten nicht auszuliefern. Sie forderten die Bundesanwaltschaft auf, das Strafverfahren in Deutschland zu führen – und damit eine Auslieferung zu verhindern. Die Bundesanwaltschaft ermittelt – wie auch die ungarischen Behörden unter anderem wegen Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung und gefährlicher Körperverletzung.

Ihren Mandanten wird nach Angaben der Verteidiger vorgeworfen, an den Angriffen auf deutsche, polnische und ungarische Rechtsextremisten in der ungarischen Hauptstadt im Februar 2023 beteiligt gewesen zu sein. Gegen die untergetauchten Beschuldigten bestehen deutsche und europäische Haftbefehle. Sieben von ihnen haben sich nun nach Angaben der Leipziger Rechtsanwältin Giulia Borsalino gestellt. „Unsere Kinder setzen heute ein starkes Zeichen, welches ihren Willen zur Deeskalation deutlich ausdrückt“, sagte die Mutter einer der Beschuldigten.

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