Berlin – Nach der Amtseinführung von US-Präsident Donald Trump hat Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz (CDU) eine Führungsrolle Deutschlands in Europa eingefordert. Die Europäer müssten nun „eine gemeinsame Strategie entwickeln“, sagte Merz im Deutschlandfunk. „Und da muss Deutschland eine führende Rolle übernehmen, bereit sein, auch Führungsverantwortung in dieser Europäischen Union mit andern zusammen zu übernehmen.“
Merz kritisierte die zerbrochene Ampel-Regierung, die es nicht geschafft habe, die in der Nato vereinbarten zwei Prozent bei den Verteidigungsausgaben langfristig einhalten zu können. „Wir werden nach der Bundestagswahl erst mal Kassensturz machen müssen“, sagte Merz. „Nach der Regierungsbildung werden wochenlange Haushaltsverhandlungen zu führen sein“, sagte Merz. „Die Europäer warten auf Deutschland.“ Der CDU-Chef forderte die europäischen Staaten auf, ihre Rüstungsbeschaffungen zu bündeln, um günstiger an das Material zu kommen. „Wir müssen die Systeme vereinfachen, wir müssen sie standardisieren und wir müssen größere Stückzahlen bestellen.“
CSU-Vize Manfred Weber, der unlängst selbst in Washington war und Gespräche führte, sagte: „Wir müssen Trump gegenüber selbstbewusst auftreten. Ohne Europa wäre nicht nur die US-Wirtschaft weniger erfolgreich.“ Europa müsse dem „Dealmaker Trump einen Deal anbieten“.