Hegseth kommt hauchdünn durch

von Redaktion

Als Verteidigungsminister bereits vereidigt – Stimme des Vizepräsidenten entscheidet

Pete Hegseth nach seiner Vereidigung. © Schmidt/AFP

Washington – Ihm werden Alkoholmissbrauch und Gewalt gegen Frauen vorgeworfen. Er trägt Tattoos, die auch viele Rassisten tragen. Und er hat nur bescheidene Führungserfahrung. Trotz alldem aber erfüllte der US-Senat nun den Wunsch von Präsident Donald Trump und erteilte Pete Hegseth die erforderliche Genehmigung für den Aufstieg zum Verteidigungsminister – der hochumstrittene frühere TV-Moderator wurde am Samstag direkt vereidigt.

Der 44-Jährige übernahm somit die Verantwortung für die mächtigste Armee der Welt mit einem gigantischen Militärapparat mit rund 2,9 Millionen Soldaten und Zivilbeschäftigten sowie einem Haushalt von 850 Milliarden Dollar.

Möglich wurde dies dadurch, dass sich die große Mehrheit von Trumps Republikanern im Senat auch durch die jüngsten Enthüllungen über Hegseth nicht davon abbringen ließ, dem neuen Präsidenten in seiner Personalpolitik zu folgen. Nur zwei Frauen und ein Mann trauten sich, Trump die Gefolgschaft und Hegseth die Stimme zu verweigern: die Senatorinnen Lisa Murkowski aus dem Bundesstaat Alaska und Susan Collins aus Maine sowie der frühere Anführer der Republikaner im Senat, Mitch McConnell aus Kentucky. Bei einem 50:50-Patt für Hegseth gab der neue Vizepräsident JD Vance als Senatsvorsitzender die entscheidende Stimme für Hegseth ab – so etwas passiert extrem selten. In der US-Armee will Hegseth, wie er in seiner Anhörung ankündigte, „woken“ Praktiken den Garaus machen.
AFP

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